Grillmethoden: Direktes und Indirektes Grillen
Bisher wurde in Deutschland meistens immer nur auf eine Art und Weise gegrillt:
Den Holzkohle Grill raus geholt – die Holzkohle zum Glühen gebracht und dann das Grillgut direkt auf den Grillrost über der Glut platziert. Außerdem immer mit möglichst viel Hitze, damit die Würstchen und Steaks schnell fertig gegrillt wurden.
Dass es aber noch andere Möglichkeiten gibt und in Kombination sogar praktisch wie in einem Umluft-Backofen zubereitet werden kann, zeigen folgende Grillmethoden, die in Kugelgrills Anwendung finden.
Die direkte Grillmethode – Direktes Grillen
Die direkte Grillmethode ist im Grunde dem normalen Braten von Fleisch ähnlich. Hier wird das Grillgut direkt über der Hitzequelle gegrillt. Nach der Hälfte der Garzeit muss es gewendet werden. Allerdings sollte die direkte Grillmethode nur für Grillgut angewendet werden, welche eine maximale Garzeit von. 25 Minuten haben. Das sind beispielsweise Würstchen, Hähnchenschenkel, Steaks, Koteletts, Hamburger und Gemüse.
Aber mit der direkten Grillmethode kann auch das Grillgut scharf angebraten werden. So wird beim scharfen Anbraten (Grillen) eine schöne karamellisierte Kruste erzeugt. Außerdem bekommt das Fleisch beim scharfen Anbraten die so beliebte und charakteristische Grillmarkierung auf der Grillgutoberfläche, auch das Aroma wird dadurch viel intensiver. Daher sollten Steaks, Koteletts, Hähnchenstücke und dickere Fleischstücke immer zuerst scharf angegrillt werden.
Direktes Grillen auf Holzkohle Kugelgrill
Um auf einem Holzkohle Kugelgrill mit der direkten Grillmethode zu grillen, wird einfach die Holzkohle gleichmäßig auf dem unteren Kohlerost verteilt. Nachdem die Kohle gut durchgeglüht ist, kann das das Grillgut in der Mitte des Grillrostes platziert werden. Der Deckel des Kugelgrills wird geschlossen und sollte nur herunter genommen werden, wenn das Grillgut gewendet oder, nach der angegebenen Grillzeit, das Fleisch durch gegart ist. Hilfreich ist dabei auch ein Grillthermometer, womit die Kerntemperatur im Fleisch exakt gemessen werden kann.
Direktes Grillen auf Gasgrills
Für die direkte Grillmethode auf einem Gas Kugelgrill werden alle Brenner auf volle Leistung gestellt um den Kugelgrill vorzuheizen. Dann wird das Grillgut auf den Grillrost gelegt und der Gas Kugelgrill auf die, im Rezept oder der Gartabelle angegebene Hitze eingestellt. Der Deckel wird geschlossen und nur geöffnet, um das Grillgut zu wenden oder nach der angegeben Grillzeit das Fleisch zu testen ob es durchgegart ist. Dabei ist auch ein Grillthermometer für das Messen der Kerntemperatur sehr hilfreich.
So ist es beim Grillen wichtig zu wissen, welches die beste Grillmethode für das jeweilige Grillgut ist: Die direkte oder die indirekte Grillmethode. Der Unterschied dieser beiden Methoden ist sehr einfach: Das Grillgut wird entweder direkt über die Hitzequelle gelegt, oder die Hitzequelle wird seitlich um das Grillgut herum gezündet. Das Verwenden der richtigen Methode führt am Schnellsten zu den bestmöglichen Grillergebnissen – Aber zur besseren Kontrolle des Garpunktes sollte auf jeden Fall ein Grillthermometer zum Messen der Fleischtemperatur verwendet werden. Denn so ist gewährleistet, dass das Grillgut wirklich auf den gewünschten Punkt durchgegart ist.
Die indirekte Grillmethode
Die indirekte Grillmethode ist dem Garen in einem Umluft Backofen ähnlich, allerdings wird das Fleisch oder Gemüse gegrillt, hat zudem ein viel besseres Aroma und Aussehen, dass Sie niemals im Backofen erzielen können. Durch den geschlossenen Deckel reflektiert die Hitze und grillt das Grillgut gleichmäßig von allen Seiten. Die dabei zirkulierende Hitze arbeitet in etwa wie in einem Umluft-Backofen und das Grillgut braucht auch nicht gewendet werden. Die indirekte Grillmethode ist ideal für Grillgut, das länger als 25 Minuten gegrillt oder gegart werden muss. Vielleicht ist das Grillgut dick geschnitten oder auch zu empfindlich, um bei direkter Grillmethode gegart zu werden. Braten, Rippchen, ganze Hähnchen, Truthähne, andere große Stücke Fleisch oder Fischfilets können bei indirekter Hitze gegart werden, die sonst bei dem direkten Grillen verbrennen oder austrocknen würden.
Indirektes Grillen auf Holzkohle Kugelgrill
Um die indirekte Grillmethode bei einem Holzkohle Kugelgrill anzuwenden, verteilen Sie die heißen Kohlen gleichmäßig hinter den Holzkohlehalter oder in den Holzkohlekörben. Platzieren Sie eine Aluminiumtropfschale in der Mitte des Holzkohlerostes zwischen den Holzkohlehalter oder -körben, damit die Bratenfette abtropfen und sich in dieser Schale sammeln können. Das kann dann beispielsweise später wunderbar für die Soße verwendet werden. Es verhindert auch das Verbrennen des Fettes, wenn Sie fetteres Grillgut wie Gans, Ente oder Braten auflegen. Bei längerer Grilldauer geben Sie etwas Wasser in die Aluminiumtropfschale, um ein Anbrennen zu verhindern. Platzieren Sie den Grillrost über die Holzkohlen und legen das Grillgut mittig auf den Grillrost. Setzen Sie den Deckel auf und öffnen diesen nur, wenn Sie nach angegebener Grillzeit das Grillgut prüfen möchten ob es durch gegart ist.
Indirektes Grillen auf Gas Kugelgrill
Für die indirekte Grillmethode auf dem Gas Kugelgrill werden zuerst alle Brenner auf volle Leistung gestellt um den Grill richtig vorzuheizen. Jetzt wird der innere Brenner für die indirekte Grillmethode abgeschaltet und mit dem äußeren Brenner die vorgegebene Gartemperatur laut der Gartabelle eingestellt. Die Temperatur lässt sich mit einen Gas Kugelgrill sehr gut einstellen und ist ein großer Vorteil. So wird mit der indirekten Methode das Grillgut nach dem ersten scharfen Anbraten langsam gegart. Mit dieser Grillmethode können auch dickere Braten, ganzes Geflügel, Hähnchenteile, große Fische, Fischsteaks oder -filets, Gemüse, Brot und sogar Nachspeisen bei einer mäßigen Temperatur von 150-180 °C über eine längere Zeit garen. Es können auch besonders dicke Bratenstücke, Geflügel auf einen Drehspieß aufsteckt werden. Das Fett kann dabei in eine Aluminiumtropfschale abtropfen. In diese Schale kann Wasser zur höheren Luftfeuchte im Gar Raum befüllt werden. Es gibt aber auch Grillprofis, die darauf schwören anstatt Wasser, die Schale mit Kräutern und/oder Bier aufzufüllen, denn dadurch wird angeblich ein besserer Geschmack erreicht.
Bei dem indirekten Grillen sollte auf jeden Fall die Kerntemperatur des Grillgutes mittels eines Grillthermometers jederzeit kontrolliert werden. Die Kerntemperatur bei dickeren Bratenstücken muss auf jeden Fall zwischen 55 und 70 Grad liegen.
Die Kombination beider Grillmethoden beim Holzkohle Kugelgrill
Die 50/50 Grillmethode
Sie stellt eine Kombination von direkter und indirekter Grillmethode dar: dazu wird die eine Hälfte des Kohlerostes mit Holzkohle oder Briketts für eine hohe Hitze bestückt. Auf die andere Hälfte des Kohlerostes wird die Fettauffangschale gestellt. So kann zuerst das Fleisch in der direkten Zone scharf angegrillt und dann umplatziert werden, in die indirekte Grillzone über der Fettauffangschale. Hier wird das Fleisch über den entsprechenden Gar Zeitraum fertig gegart. Beim Holzkohle Kugelgrill wird über die Menge der Holzkohle und dem Luftzufuhr-Regler unter der Feuerschale die Temperatur gesteuert. Das Bedarf ein wenig Übung, denn jeder Kugelgrill hat eine andere Reaktion. Die indirekte Grillzone sollte sich aber auf jeden Fall auf der Seite befinden wo die Abluft-Schieber sind, um so einen perfekten Luftstrom zu gewährleisten.
Die ringförmige Grillmethode
Bei der ringförmigen Grillmethode kann hervorragend mit verschiedenen Grilleinsätzen gegrillt werden. Es gibt z.B. einen Pizzastein, Aromapfanne usw. Diese Grillmethode wird so genannt, weil die Kohlen ringförmig im Kreis auf dem Kohlenrost platziert werden. Dabei kann die Hitze optimal um das runde Pizzablech zirkulieren.