Kohle, Gas oder Elektro: Welche Grillmethode ist die Beste?

Bei angenehmen Temperaturen ist die Begeisterung für das Grillen deutschlandweit ungebrochen. Überall steigt der Duft von frisch gegrilltem Fleisch in die Nase und macht Lust auf mehr. Es wird in den Gärten, Parks, an den Seen oder auf den Balkonen gegrillt was das Zeug hält.

Aber welche ist die beste Grillmethode? Da scheiden sich die Geister! Es gibt Holzkohle, Gas oder Elektro Kugelgrills, aber welches System liefert das gewünschte Ergebnis und ist für welchen Typ von Griller am besten geeignet. Der System-Check soll zeigen, welche Grillmethode in Frage kommt.

Viele Faktoren kommen hier zusammen und es ist fast unmöglich eine allgemeingültige Antwort zu geben, die jeder akzeptieren wird. Denn der Enthusiasmus vieler Grillfreunde kennt keine Grenzen, wenn es darum geht die Vorzüge der favorisierten Methode anzupreisen und gegenüber den anderen Methoden zu verteidigen. Aber JEDES Grill-System hat seine Vor- und Nachteile. Es hängt von vielen verschiedenen Umständen ab, welches System in Frage kommt.

Holzkohle Methode: Grillen mit langer Tradition

Das Grillen mit Holzkohle ist die älteste und traditionellste Grillmethode und viele unter den Grill-Begeisterten schwören auf Holzkohle oder Kohlebriketts. Sie begeistern sich über den charakteristischen Duft und das rauchige Aroma, welches zu einem gelungenen Grillvergnügen einfach dazu gehört. So ist es nämlich vielen Herren der Schöpfung außerordentlich wichtig, dass richtiges Grillen nur auf Holzkohle stattfindet. Das liegt wahrscheinlich in den Genen, denn es muss zuerst ein Feuer gemacht werden und brät er sich sein Fleisch darauf – männlicher geht es kaum noch!

Lange Vorbereitung

Aber das Grillen mit Holzkohle hat auch seine Nachteile: Ein häufiger Grund für Beschwerden sind die Rauch- und Geruchsentwicklung, gerade in Wohngebieten wo der nächste Nachbar nicht weit entfernt ist. Aber auch das Vorbereiten für das eigentliche Grillen dauert viel länger als etwa bei Gas Kugelgrills oder Elektro Kugelgrills. So sollten etwa eine halbe Stunde für das richtige Anheizen des Grills eingeplant werden, und wenn der Grill dann auf Temperatur gekommen ist, lässt sie sich schlechter als bei Gas oder Elektro Kugelgrill aus dem Test regulieren.

Bei Grillen mit Holzkohle lauern auch Gesundheitsgefahren

Seit langem weisen Gesundheitsexperten darauf hin, dass beim Grillen mit Holzkohle oder Brikettes auch Giftstoffe freigesetzt werden können. Diese entstehen wenn Fleischsaft oder Fett auf die heiße Glut tropft. Das kann aber mit einem Holzkohle Kugelgrill und speziellen Grillschalen oder Alufolie verhindert werden. Auch bei dem indirekten Grillen entstehen keine Giftstoffe, den dabei liegt das Grillgut nicht direkt über der Glut. Die Holzkohle wird an der Seite oder im Kreis platziert. In die Mitte, also direkt unter den Grillrost, wird eine Tropfschale mit Wasser gestellt. So kann der Bratensaft oder das Fett nicht mit der Holzkohle oder dem heißen Metall des Kugelgrills in Berührung kommen. Voraussetzung für indirektes Grillen ist ein Holzkohle Kugelgrill mit Deckel und Lüftungsschlitzen. Die heiße Luft kann dann zirkulieren und gart das Grillgut von allen Seiten wunderbar durch.

Vorsicht: offenes Feuer!

Weiterer Nachteil bei dem Grillen mit Holzkohle oder Briketts ist die Unfallgefahr, denn es wird nach wie vor auf einem offenen Feuer gegrillt. So ist gerade bei Grillfesten im Kreise der Familie, wo auch Kinder anwesend sind eine erhöhte Vorsicht geboten. Der Holzkohle Kugelgrill darf daher zu keiner Zeit unbeobachtet bleiben und auch der Funkenflug kann zur Gefahr werden. Wer in einen Park oder am Ufer eines Sees grillt sollte ein weiteres Problem beachten, denn die anfallende Asche kann nicht einfach an Ort und Stelle entsorgt werden. Die Asche muss komplett ausgekühlt sein und darf nicht einfach auf die Wiese geschüttet werden. Auch in ein Gebüsch oder Orte, wo sich Laub oder trockenes Gras befindet, darf die Asche wegen der Brandgefahr nicht entsorgt werden. Und das Auskühlen kann durchaus länger dauern, wenn beispielsweise kein Wasser zur Hand ist.

Gas Methode: Das schnelle und saubere Grillen

Bei Gas Kugelgrills sind viele der Probleme, die beim Holzkohle Kugelgrill auftreten, nicht zu beklagen. Denn das Grillen kann eigentlich sofort beginnen wenn das Gas (Butan- oder Propan) angeschlossen ist. Sowie die Flamme der Brenner per Elektozündung entfacht ist, kann das Barbecue beginnen. Der Gas Kugelgrill erreicht sehr schnell Betriebstemperatur und lässt sich zudem auch sehr genau regulieren. Die Temperatur kann durch die Gaszufuhr der Brenner bei einem Gas Kugelgrill von Niedertemperatur 80 Grad bis zu 250 Grad oder mehr eingestellt werden. Die Kontrolle findet über ein eingebautes Thermometer oben im Deckel statt. Auch kann beim Gas Kugelgrill mit verschiedenen Temperatur Zonen oder auch mit der indirekten Grill Methode gearbeitet werden. Fleisch erst anbraten und dann für längere Zeit bei indirekter Hitze garen ist mit einem Gas Kugelgrill sehr gut machbar, somit wird auch dickeres Fleisch oder Braten gar. Auch hier werden die Brenner vor tropfendem Fleischsaft oder Fett geschützt, was in eine spezielle Auffangschale ablaufen kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass Gasgrills so gut wie keinen Rauch entwickeln und selbstverständlich keine Asche entsteht, die zurück bleibt.

Höherer Anschaffungspreis

Gas Kugelgrills sind in der Anschaffung verhältnismäßig teurer als Holzkohle Kugelgrills. Die Preise für ein ordentliches Einstiegsmodell beginnt bei etwa 130 Euro und liegt damit deutlich über dem Anschaffungspreis eines vergleichbar großen Holzkohle Kugelgrills. Der Betrieb mit Gas ist dafür aber etwas effektiver, als mit Holzkohle, so dass sich die höheren Anschaffungskosten im Laufe der Jahre wieder amortisieren. Für einen Holzkohle Kugelgrill Fan aber bleibt der Hauptnachteil, das fehlende rauchige Aroma. Denn dieser ganz besondere Geschmack ist eben nur auf einem Holzkohle Kugelgrill erreichbar. Das haben auch die Hersteller von Gas Kugelgrills erkannt und bieten daher für Gas Kugelgrills so genannte Räucherpellets, „Smoking Chips“ oder Holzspäne an. In Räucherboxen lässt sich somit auch beim Grillen mit Gas der besonders rauchige Geschmack entwickeln.

Elektro Methode: der ideale Grill für Wohnung oder Balkon

Wer das Barbecue in die Wohnung oder auf den Balkon verlegen möchte, sollte sich einen Elektro Kugelgrill näher anschauen. Der große Vorteil der Elektro Kugelgrills ist die Tatsache, dass sie sehr schnell einsatzbereit sind und für den Betrieb lediglich eine Steckdose benötigen. Auch die Stromverbrauchskosten sind relativ gering und in Kombination mit dem sehr günstigen Anschaffungspreis ab 100 Euro für ein Einsteiger Modell, zudem eine günstigste Art zu Grillen. Es fällt keine Asche nach dem Grillen an und auch Gasflaschen werden nicht benötigt. Die meist massiven, antihaftbeschichteten Grillplatten lassen sich leicht reinigen und es entsteht keine Rauchbelästigung. Ihr Nachbar wird es ihnen danken.

Nachteilig ist aber, dass auch bei dieser Methode nicht das Grill-Feeling aufkommt, wie beispielsweise bei einem Holzkohle Kugelgrill. Da knistert die Glut beim Grillen und es riecht nach dem intensiven Aroma von gegartem Fleisch über offenem Feuer.